Hochwasser

Hochwasserschutz

Vorab eine geschichtliche Betrachtung dieses Themas:

Der ehemalige Gutshof, das heutige Schloss Lüttingen, wurde als Kapitel-Insel bei Lüttingen auf einer Rhein-Insel – einer sogenannten Warft – gegründet.
Seit dem Jahre 1236 ist aus überlieferten Dokumenten auffällig, dass bei diesem Gutshof in Hochwasserzeiten, wenn die Ländereien ringsherum überflutet wurden, von größeren Gebäudeschäden nicht die Rede war.

Auch in den verheerenden Hochwasserkatastrophen im 18. und 19. Jahrhundert sind die Hofgebäude, die auf einer natürlichen Anhöhe liegen, nicht beschädigt worden. Bei den jüngsten Jahrhunderthochwässern in den 1990er Jahren wurde Schloss Lüttingen nicht überflutet und vom Wasser des Rheins nicht erreicht. Auch in den 2000er Jahren konnten die letzten Hochwässer – wie auch 2018 – den Gebäuden nichts anhaben. Selbst der im Haupthaus am tiefsten gelegene Gewölbekeller wurde nicht feucht.

Laut Bericht der ehemaligen Eigentümerin des Schlosses Lüttingen wurde einzig und allein die Zufahrtsstraße, gleich hinter dem Deich zum Ortsteil Lüttingen, die deutlich tiefer liegt, so bei Höchstwasserständen überschwemmt, dass die Fahrbahn nicht sichtbar, aber mit einem Traktor zu befahren war.

Auch wenn die historischen Erfahrungen einen so weitreichenden Hochwasserschutz nicht begründen, geht das geplante Hochwasserschutzkonzept sogar über die gesetzlich vorgeschriebenen Forderungen zum
Hochwasserschutz hinaus.

Die geplante Hochwasserschutzwand befindet sich nach Fertigstellung höhenmäßig im Freibordbereich (Wsp. zum BHQ2004 + 1 m) und soll so ein Überströmen des Geländes bei einem Hochwasser über Wsp. zum BHQ2004 verhindern. Die Hochwasserschutzanlage ist sowohl als eine Betonkonstruktion und eine mobile Hochwasserschutzwand geplant.

Darüber hinaus hat die geoteam Ingenieurgesellschaft mbH, Dortmund eine geotechnische/ geohydraulische Untersuchung über die Dauer der Umsickerung bzw. Umströmung der Hochwasserschutzwand und das Erreichen der Gebäudefundamente bei Hochwasser durchgeführt. Auch diesem Ergebnis wurde Rechnung getragen um Schäden an den Gebäudefundamenten auszuschließen.

Schloss Lüttingen